Besuch in Chigasaki
Tagesausflug nach Chigasaki? Warum? Warum nicht?
Die Eltern von Ichiro, der bei den Übersetzungen der japanischen Kawaraban und den Artikeln von Kenta (‚Offtime’) maßgeblich mithilft, wohnen in Chigasaki, einer 120.000 Einwohnerstadt etwa 100 km südwestlich von Tokyo.
Eigentlich hatten wir diesen Besuch aus Termingründen - zwei Tage vor dem Rücksturz nach Deutschland - schon gestrichen, versuchten es der Form halber am letzten Montag vor der Abreise (Montag, der einzige trainingsfreie Tag, war unser Tagesausflugstag) noch einmal mit einem Telefonanruf. Und es klappte, die ursprünglich geplanten weiteren Museumsbesuche wurden abgeblasen, und Montagfrüh saßen wir in der Tokaido-Linie ab Shinagawa. Etwa eine Stunde später wurden wir von Peter-kun und Frauchen am Bahnhof Chigasaki herzlich empfangen.
Peter-kun wurde zur WM 2006 in Deutschland erworben, dient als Handtasche, und wir wissen immer noch nicht genau, wie es zu dieser Namensgebung kam.
Nach kurzem Stopp an einem Zen-Tempel, wo wir den ‚deutschkundigen’ Sohn des Abtes mitnahmen, brausten wir in Richtung Oyama (1300 m hoch), einer lokalen Sehenswürdigkeit. Zur Freude der meisten deutschen Teilnehmer unterbrachen wir die Tour zur Stärkung für den Berganstieg an einem noblen Tofu-Spezialrestaurant. Das köstliche Menü bestand aus Tofu-Suppe, verschiedenen Tofu-Hauptspeisen, Tofu-Reis, gebackenem Tofu und Tofu-Eis. Nur der Tee hatte nichts mit Tofu zu tun.
Inklusive war ein Bad im restauranteigenen angeschlossenen Rodemburo, und wir ließen uns nicht dreimal bitten.
Auf zum Gipfel !
Der Aufstieg begann zu Fuß vorbei an Dutzenden von Andenkenständen, wie es in den Ausflugsorten allgemein üblich ist. Dann, auf etwa 500 m Höhe, endlich die Bahnstation, von der uns die Seilbahn bis zum Gipfel transportierte.
Diese Passagiere werden wir noch wiedersehen ...
Oben begrüßte uns der obligatorische Tempel mit verschiedenen Heilgtümern, wir grüßten zurück.
Der Abstieg erfolgte zum Teil zu Fuß (die erste Station) über eine steile, wohl selten genutzte Steintreppe in Begleitung einiger Damen, die anfangs stöhnten, dann aber den mutig führenden Deutschen folgten.
Hier noch ein Dokument der Japanisch-Deutschen Freundschaft mit einer noch unbekannten Einheimischen aus Shizugaoka.
Den Abschluß des Ausfluges bildete die Besichtigung eines Zen-Tempels mit mindestens fünf Gottheiten für alle Wechselfälle des Lebens und ein anschließendes theologisches Gespräch mit dem Abt im ‚Pfarrhaus’ bei Tee und japanischen Süßigkeiten.
Gegen 20 Uhr waren wir dann wieder in Tokyo, und nach 12 Tellern Sushi erfolgte im Hotel die erste Wiegeaktion unseres stark angewachsenen Reisegepäcks auf der hoteleigenen Personenwaage.
C & P