Zimmersuche und Unterkünfte – Teil 1
Um dem potentiellen Japanbesucher einen Eindruck zu geben und weitgehende Lebenshilfe bei der Suche einer Unterkunft in Japan bereitzustellen, folgt nun ein bilddokumengestützter Bericht zu diesem Thema. Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Im vierwöchigen Durchschnitt kostete uns die tägliche Unterkunft (ohne Frühstück) etwa 33 € pro Person (im Doppelzimmer), was für eines der teuersten Länder der Welt recht wenig ist. Die günstigste Unterkunft, in Beppu, kostete nur 2,000 ¥ (14 € pro Nase), die teuerste 6,000 ¥ (40 €). Es handelt sich hier nicht um Hotelpreise, sondern wir wohnten durchwegs in kostengünstigen japanischen Ryokans (es gibt allerdings auch sehr teure Ryokans).
Tokyo, die erste
(Ryokan Fukudaya, 4-5-9 Aobadai, Meguro-ku, Tokyo 153-0042, Tel.: 03-34675833, Fax: 03-34675815, www.fukudaya.com)
Das Ryokan Fukudaya war uns von anderen Japanreisenden empfohlen worden, liegt 10 Minuten vom Bahnhof Shibuya und knapp 30 Minuten Fußweg vom Tendokan entfernt und bietet 17 japanische und westliche Einzel- und Doppelzimmer.
Diese erste Unterkunft in Tokyo war japanisch. Zwei Zimmer mit Balkon, Toilette und Bad. Wem das Bad zu klein war, der konnte noch in das Haus-Bad im Erdgeschoß springen – wenn’s denn frei war. Den Fernseher hatten wir wegen des selbst im Vergleich zu Deutschland total miesen Programms (zumindest bis Mitternacht) kaum benutzt; ein Kühlschrank war wegen der überall zu findenden Getränkeautomaten und 24-Stunden-Supermärkte nicht erforderlich.
Im Bad, einer sogenannten Naßzelle, war alles auf kleinstem Raum angeordnet; man konnte also beinahe zugleich baden, das Waschbecken benutzen und ...
Inklusive war ein Bad im restauranteigenen angeschlossenen Rodemburo, und wir ließen uns nicht dreimal bitten.
Die Lage war für Tokyoter Verhältnisse ruhig, allerdings war der Lärm der Autobahn (Highway 246) bei offenem Fenster unüberhörbar. Und leider werden geräuschvolle Straßenarbeiten in Tokyo von abends 18 bis morgens 7 Uhr erledigt, um den Verkehr nicht zu stören.
Kagoshima (Kyushu)
Totale Begeisterung, in Kagoshima wurden wir im Tourist Office mit offenen Armen empfangen, erhielten eine Liste aller nahegelegenen Hotels und Ryokans und machten uns am späten Abend optimistisch auf den Weg – mit Reisegepäck.
Nun gibt es in Japan keine Straßennamen, und die Hausnummern laufen quer durcheinander. Trotz Karte mußten wir etwa 4-5 mal nach dem Weg fragen. Ältere Damen waren nicht der Renner, da diese bei einsetzender Dunkelheit beim Anblick zweier unrasierter Fremdlinge nur mit „Sumimasen“ (Entschuldigung) eiligst den geordneten Rückzug antraten. Aber auch die anderen Auskunftsquellen bestätigten nur, daß Japaner(innen) ungern “Nein“ oder „Ich weiß nicht“ sagen, auch wenn sie keine Ahnung haben. So dauerte es ziemlich lange, bis wir nach mehrmaligem Umkreisen (und unbewußtem Vorbeilaufen) endlich am Ziel waren.
In jedem japanischen Hotel oder Ryokan werden Yukata (leichte Kimonos) für den Gast bereitgelegt, die herrlich bequem sind. Hier sehen wir zwei Gäste, die wir in einheimischer Kleidung überraschen konnten.
Bezahlt wird immer beim Einchecken. Wir gehen mal davon aus, daß das bei Japanischen Gästen auch der Fall ist ...
Beppu (Kyushu)
Es kann ja nicht immer gut gehen. Optimistisch durch den guten Tourist Service in Kagoshima brachen wir relativ spät nach Beppu an der Nordküste von Kyushu auf – wir wußten ja nun, wie es läuft.
Ankunft bei tiefer Dunkelheit, kein Tourist Office weit und breit und strömender Regen (wir hatten natürlich wegen des allgemein guten Wetters im Oktober keine Regensachen dabei).
Letzte Rettung war ein Taxifahrer, der uns den Weg zu einer „billigen“ Unterkunft, dem Guest House, wies. Patschnass fielen wir in eine von Ausländern wimmelnde Billigbleibe. Ein kleines, ungemütliches Zimmer ohne alles (keine Yukata!), nur eine allgemeine Dusche für die etwa 100 Gäste, keine Handtücher (handtuchähnliche Stofffetzen konnten zu Wucherpreisen am Empfang bezogen werden). Nun ja, die Dusche in einem nur halbverputzten Raum und Millionen von Mikroben lud nicht wirklich zum Verbleiben ein.
Abends hasteten wir dann noch bei strömendem Regen in die nächste Freßbude, die wohl leider eine Trinkbude mit dubiosem Publikum war. Unser aus dem Rahmen fallender Wunsch nach einer Nudelsuppe wurde – ganz japanisch – nicht abgelehnt, die Zubereitung dauerte nur etwa eine Stunde. Vermutlich hat der Barkeeper die Zutaten erst in der Nähe irgendwo eingekauft.
Schnelle Flucht am Morgen ans Meer, dann endlose Suche nach einem Schloß (wir fanden es nicht).
(Straßen von Beppu nach der Ausländerwarnung im Radio ...)
Fortsetzung folgt.
C & P