Zum Inhalt springen

Beim Betrachten der DVD

Kawaraban Nr. 67

09/2006

... ein Brief von Herrn Yamamoto

Seit die neu produzierte DVD “Shimizu Kenji und Aikido” (Vertrieb durch BAB Japan) im Verkauf ist, erreichen uns die Eindrücke vieler Menschen gleichermassen aus dem In- und Ausland. Einer von ihnen ist Herr Keiichi Yamamoto (er ist Präsident einer Firma, wohnt in Hiroshima und ist 69 Jahre alt), der beispielhaft für einen Schüler ist, der seit der Gründung des Tendokan Shimizu Sensei mit Leib und Seele unterstützt hat. Man könnte sagen, dass er ‚ein Mann unter Männer’ (laut Shimizu Sensei) ist, und dieses durch unerschütterliches Vertrauen gekennzeichnete Verhältnis hat sich auch bis heute nicht verändert.

Wir möchten an dieser Stelle den Brief von Herrn Yamamoto vorstellen, der die DVD gesehen und dieser Veröffentlichung zugestimmt hat.

Sehr geehrter Shimizu Sensei,

noch dauern die heissen Tage an, doch allmählich kann man mit der morgentlichen Herbstbrise das Nahen des Herbstes in gewisser Weise vage spüren. Kürzlich habe ich die hervorragende Aikido DVD von Shimzu Sensei zugeschickt bekommen und bedanke mich dafür von ganzem Herzen. Ich habe sie mir sofort angesehen. Die Techniken von Sensei zeigen die Quintessenz des Budo und es gibt keinerlei Anlass zu Kritik.

Voller Bewunderung sah ich ausserdem Waka Sensei Kenta als hervorragenden Uke. Nun erst konnte ich wirklich das hohe Niveau von Shimizu Sensei nach den vielen Jahren der Disziplin und des Trainings überall erkennen und sehr geniessen. Die Figur und die Worte von Morihei Sensei weckten auch in mir teure Erinnerungen.

Es wird gesagt, dass Kano Jigoro Sensei ein Gelehrter, Morihei Sensei ein Asket war, und ich denke, dass das genau zutrifft. Budo ist genauso wie Bushido ein Schatz aus dem alten Japan, auf den wir stolz sein sollten.

Was wir heute als wahres Budo bezeichnen sollten, ist sicherlich das Aikido von Shimizu Sensei. Sensei sagt, dass ein Mensch letztlich danach streben sollte, Mut zu erlangen. Wenn der wahre Mut fehlt, kann man überhaupt nichts erreichen. Und was diesbezüglich die Ausbildung in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg betrifft, so wurde sie ganz bewusst einseitig vorangetrieben. Frieden, Gleichheit, Harmonie, Dialoge usw. wurden stark priorisiert, es wurde zu der absurden Einstellung der Gleichmacherei ermutigt, und das hat zu dem bejammernswerten Zustand geführt, den wir heute erkennen können.

Ich denke, man kann das Aikido von Shimizu Sensei mit einer schneeweissen Lotusblume, die im Morast blüht, vergleichen. Ich bitte aus tiefster Ergriffenheit darum, dass auch weiterhin das Aikido von Shimizu Sensei in Japan und in aller Welt zum Stolze Japans viele Menschen durchdringt.

Auch Shimizu Sensei ist jetzt wohl 66 Jahre alt geworden.

Ich wünsche Shimizu Sensei von ganzem Herzen alles Gute für seine Gesundheit und weiterhin viel Erfolg.

Hochachtungsvoll

30 August, 2006

Yamamoto Keiichi

© übersetzt von Ichiro Murata und Peter Nawrot 01/2007