Der Lehrgang ist vorüber
Kawaraban Nr. 68
12/2006
vom Mitglied des Trainer-Teams Y. Sato
Der Herbstlehrgang 2006 (3.-5. November) wurde unter der Mithilfe aller Schüler von Herrn Sato als Hauptperson (Projektplanung, Verhandlungen bezüglich der Unterkunft), Watanabe Sensei (Vorsitz), Takahashi Sensei (Kontrolle der Finanzen und Verwaltung), Nakamura Sensei (Organisation der Fahrzeuge), Waka Sensei (Informationen im Dojo), Herr Mitsumiya und Herr Maezawa (Planung der Party-Spiele), Frau Kitani (Ikebana für das Dojo, Vorbereitung der Spiele), Frau Fukuya (Bereitstellung der Geschenke), Herr Koki (Poster und Verschiedenes), Herr Oda (Erstellung der Mailing Liste) und anderen organisiert.
Der Leitgedanke von Shimizu Sensei war „Wir wollen nicht allein die Freundschaft vertiefen, sondern den Lehrgang mit der deutlichen Einstellung organisieren, daß die älteren Schüler für die jüngeren Schüler vorbildlich sind.“ Alle Teilnehmer verstanden sich nicht als Gäste, sondern bemühten sich mit allen Kräften, ein Treffen zu organisieren, bei dem alle Teilnehmer die Initiative ergriffen.
Bei diesem Lehrgang verliefen die Verhandlungen mit dem Hotel Kannon Onsen in Shimoda/Izu, in dem wir übernachteten, nicht so glatt. Wir hofften, die anfänglich im August angemeldeten Zimmerreservierungen zu bekommmen, aber die Unterbringung aller Teilnehmer im Hauptgebäude konnte nicht bestätigt werde (man entschuldigte sich, dass die Zimmerreservierungen für die betreffenden Tagen verändert worden war, und man servierte uns als Service die Gemüseplatte ‚Funamori’ (verschiedene Sashimi auf einem Holzschiff) und die in Sojasosse gekochten ‚Red Snapper’.
Weil außerdem eine Woche zuvor das Gebäude renoviert wurde und damit das Dojo unbenutzbar war, gingen die Gespräche mit dem Hotel so weit, uns vorzuschlagen, daß wir doch in einer Turnhalle trainieren sollten.
Obwohl wir irgendwie das OK zur Benutzung des Dojos erhielten, hatten wir doch Sorgen, ob wir die Vorbereitungen im Dojo schaffen, und deswegen überprüften wir zuerst am ersten Lehrgangstag das Dojo. Das Dojo selbst war sauber gereinigt worden, aber der Korridor und die Ein-und Ausgänge zum Dojo wurden noch furniert, und unter diesen Bedingungen konnte man zu keiner Zeit das Gefühl der Renovierung verlieren. Auch in den neuen Zimmern, die nun von 7 anstatt von 5 Personen benutzt wurden, fühlte man sich stark beengt, andererseits waren die getrennt liegenden Wohnräume, die „Ubunasu-tei“ genannt wurden, wegen der ruhigen Lage populärer als das Hauptgebäude.
Aber was die Trennung vom Hauptgebäude und die gegenseitigen Besuche betraf, war das, wie wir gleich anfangs befürchtet hatten, ausgesprochen unbequem. Uns wurde ein Auto zur Verfügung gestellt, und wir nutzten das Hin- und Herfahren des Personals, und doch wurden unsere Bewegungen mit dem Bus zu einem ständigen Abschiednehmen und Wiedertreffen.
Was das Freizeitprogramm am zweiten Tag betrifft, so hatte die Wandergruppe zur Tsumekizaki Halbinsel Glück mit gutem Wetter, aber da der Wind sehr stark war, gab es Schwierigkeiten beim Essen der Bentos (Futterpakete). Nach dem Mittagessen gab es kein festes Programm, und wir wollten zum Leuchtturm in der Umgebung gehen, aber auch dieser Versuch schlug fehl, weil der Leuchtturm nach 13:00 Uhr geschlossen war, und so kehrten wir vorzeitig zur Unterkunft zurück.
Was die Gruppe (19 Personen) betrifft, die im Japanischen Restaurant ‘Okada’ am Red Snapper Lunch teilnahmen, so gab es das Problem, daß keiner richtig hungrig war, da der Zeitraum zwischen dem 9 Uhr Frühstück und dem frühen Mittagessen sehr kurz war. Dieser verkürzte Zeitplan war recht ungeschickt. Danach machten wir eine Rundtour vom Ryosen Tempel zum Berg im Shimoda Park und kehrten dann zurück.
Im Training wurde dieses Mal von viel Bewegung abgesehen; wir begannen mit einer Form von Sankyo mit einer Bewegung, die normalerweise nicht trainiert wird, indem wir den Ellernbogen auf dem Rücken fixierten. Shimizu Sensei wies ausdrücklich darauf hin, daß diese Techniken trainiert werden, um die Übereinstimmung mit dem Ki, das den Gegner vor dem Angriff erfaßt, gut zu fühlen,
Am zweiten Tag erfreuten wir uns während der Party mit einem Spiel ‚Tatami-Raum Volley-Ball’ nach einer Idee von Herrn Maezawa, bei dem wir uns in Neunergruppen aufteilten, von denen jeweils Drei nach einem Turniersystem gegeneinander kämpften. Genau in der Mitte der schmalen Banketthalle wurde ein Spielfeld gebildet, ein von Frau Kitani handgemachtes Netz mit Stöcken aufgestellt, und dann wurde mit einem Papierballon als Volley-Ball gespielt. Herr Nakamura, der Erfahrung im Volley-Ball besitzt, war der Schiedsrichter, in 5-minütigen Wettkampfspielen wurde um Sieg oder Niederlage gekämpft, und es ging sehr munter hin und her. Um 10 Uhr abends war dann Schluß, aber in der abgetrennt liegenden ‚Ubusunagami’ Lobby spielten wir ununterbrochen bis 0:30 Uhr weiter.
Abschliessend möchte ich meine Eindrücke zusammenfassen. Generell gesehen hatte ich das Gefühl, daß der Zeitplan wohl ein wenig zu knapp war. Besonders wegen der 4-5 Stunden dauernden Anreise von Tokyo war bis zum 2. Tag alles in Ordnung, aber alle waren dann doch am dritten Tag beim Frühtraining ein wenig ermüdet. Weil wir dieses Mal an aufeinanderfolgenden Feiertagen übernachteten, gab es eine gewisse Tendenz zu schlechterem Zimmerservice (wegen der großen Zahl von Gästen reichten die Hände nicht aus) und außerdem hatten wir keine so guten Gefühle, weil wir wegen der notwendigen An- und Abreise mit dem Auto auf dem ganzen Weg mit Verkehrsstaus rechneten.
Nächstes Mal sollten wir aufeinanderfolgende Feiertage vermeiden und die Planung derart durchführen, daß die Hin- und Rückreise zu einem angenehmen Erlebnis wird. Was Kannon Onsen betrifft, wollen wir so planen, daß genügend Zeit für Training, Mahlzeiten und das Baden im Furo (heiße Quelle) bleibt.
© übersetzt von Ichiro Murata und Peter Nawrot 02/2007